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Funktionalitäten und Ansprüche an ein Geoinformationssystem (GIS)

Ein GIS ist ein computergestütztes Informationssystem und wird dazu verwendet, um räumliche Informationen zu verarbeiten und zu visualisieren. Dabei steht GIS für Geoinformationssystem (engl. Geo Information System).

Grundsätzlich ist ein GIS eine Datenbank, die raumbezogene Daten verwalten kann. Beispiele für raumbezogene Objekte sind Strassen, Gebäude, Flüsse, Seen, Gemeindegrenzen, Ortsmittelpunkte etc. Alle diese Objekte besitzen neben einer räumlichen Dimension, die Lage, Grösse, Form und Position beinhaltet, auch Informationen zu Nachbarschaftsbeziehungen mit anderen Objekten. Diese Daten werden als Geometriedaten zusammengefasst. Zusätzlich zu den räumlichen Informationen können den Objekten auch weitere Eigenschaften, wie zum Beispiel Postleitzahlen oder Ortsnamen, zugeschrieben werden. Sämtliche Informationen werden dann in einer Attributtabelle abgespeichert.

Funktionalitäten eines GIS

Die Funktionen eines GIS sind vielfältig und reichen von der Organisation über die Modellierung bis hin zu der Darstellung von räumlichen Daten. Hier eine detaillierte Auflistung aller Funktionen:

Datenerfassung

Räumliche Daten von Objekten können entweder per Digitalisierung von analogem Kartenmaterial oder direkt mittels GPS im Feld erfasst werden.

Datenbearbeitung

  • Datenkonvertierung: Daten können mit Hilfe eines GIS in verschiedene Dateiformaten konvertiert werden.
  • Vektor-Raster- und Raster-Vektor Konvertierung: Eine Konvertierung zwischen den verschiedenen Datentypen (Vektor und Rasterdaten) wird durch ein GIS möglich. Rasterdaten können in Vektordaten umgewandelt werden und umgekehrt.
  • Koordinatentransformation: Ein GIS ermöglicht eine Transformation der Daten zwischen verschiedenen Koordinatensystemen und dadurch eine verzerrfreie Darstellung der Objekte in allen möglichen Koordinatensystemen.
  • Georeferenzierung: Georeferenzierung bezeichnet den Prozess der Zuweisung von raumbezogener Referenzinformationen zu einem Datensatz. Beispielsweise können Personendaten mittels den Adressen anhand einer Adressdatenbank georeferenziert werden und für räumliche Analysen weiter verarbeitet werden.

Datenverwaltung

  • Organisation und Speicherung der Daten in Geodatenbanken: Die gewonnenen und erfassten Daten werden in der GIS Datenbank verwaltet und gespeichert. Dies ermöglicht eine effiziente und gebündelte Datenverwaltung.
  • Bearbeitung und Verfeinerung der Daten: Die einfache Tabellenstruktur der Daten innerhalb eines GIS erlaubt dem Nutzer, neue Attribute den Daten hinzuzufügen, um so die Objekte mit mehr Informationen anzureichern.
  • Räumliche Analyse der Daten: Die räumliche Analyse ist eines der wichtigsten Instrumente eines GIS. Objekte können untereinander zusammengeführt, aufgeteilt, herausgestanzt, abgeschnitten, umgewandelt, gepuffert oder verschnitten werden. Die neu entstandenen Flächen/Objekte liefern dann neue Informationen zur gewünschten Fragestellung. Netzwerkanalysen sind ein weiteres wichtiges Instrument von GIS. Dabei wird ein Netz aus Knotenpunkten und Verbindungslinien erstellt. Dies findet beispielsweise Anwendung bei der Berechnung von Fahrzeiten mit Transportdaten. Mittels Abfrage-und Selektionswerkzeugen kann eine bestimmt Auswahl von Objekten angezeigt werden, welche die vorgegebenen Bedingungen erfüllt. Einfache Abfragen zu Flächen und Abstand von Objekten sind immer möglich.
  • Modellierung: Innerhalb eines GIS können eigene Modelle entwickelt werden, um die Datenverarbeitung und Analysen zu automatisieren.
  • Darstellung der Daten: Schlussendlich können die Objekte in Form von Grafiken, Karten oder Animationen innerhalb des GIS dargestellt werden.

Darstellung einer Layerbasierten Karte

WebGIS

Im Gegensatz zu den traditionellen Client-basierten GIS, erlauben neue Internetbasierte GIS-Lösungen wie das Web GIS den Zugriff auf verschiedene GIS-Funktionalitäten via Internetbrowser und können vollständig im klassischen Webbrowser bedient werden. Im Vergleich mit einer Client-Lösung, ist das Angebot an Funktionalitäten bei einer Web GIS-Lösung normalerweise etwas eingeschränkter. Jedoch sind die vorhandenen Funktionen optimal auf die Fragestellung angepasst mit dem grossen Vorteil, dass jeder Zugriff via Internetbrowser hat und somit der Download einer Software überflüssig wird.

Oberfläche unserer eigenen WebGIS Lösung

Anwendungsbereich eines GIS

Die Anwendungsbereiche eines GIS sind wie ihre Funktionalitäten sehr vielfältig und von Fachbereich zu Fachbereich verschieden. Heutzutage ist ein GIS in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Hier eine Aufzählung einiger Einsatzbereiche:

  • öffentliche bzw. staatliche Verwaltung
  • Bevölkerungsschutz
  • Industrie
  • Wissenschaft
  • Wirtschaft

GIS in der Wirtschaft: Geomarketing

Ein GIS findet auch Anwendung im Wirtschaftsbereich und ist ein wichtiges Tool im Geomarketing. Es bietet Werkzeuge für eine fundierte Entscheidungsgrundlage in vielen Unternehmensbereichen. Im Geomarketing werden alle Unternehmensdaten in einen räumlichen Bezug gebracht, um mittels Analysen verbesserte Marketingstrategien zu erreichen. Die gesammelten Daten werden auf digitalen Landkarten dargestellt und können so besser ausgewertet und analysiert werden.

Geomarketing wiederum findet verschiedene Einsatzmöglichkeiten in einem Unternehmen:

Vertrieb: Ein GIS kann Unterstützung bieten in der Planung und Optimierung von Vertriebsgebieten. So können Gebiete nach Umsatzpotenzial unter den Mitarbeiter:Innen gleichmässig aufgeteilt oder auch verschiedene Gebiete neu aufgeteilt werden, nachdem ein neuer Mitarbeiter:In eingestellt wurde. Das GIS erlaubt es per Knopfdruck, verschiedene Szenarien durchzuspielen und so die bestmögliche Vertriebsgebietsaufteilung auszuwählen, die auf die Kunden und das Salesteam abgestimmt ist. Gebiete können unter Berücksichtigung von Fahrtzeiten, Verkaufspotential und Kundenerreichbarkeit optimal den Mitarbeitern zugeteilt werden.

Potenzialanalyse: Mit Hilfe eines GIS können auch Potenzialanalysen durchgeführt werden. Dabei kann das Kundenpotential rund um einen Standort bestimmt werden und weiter mit Daten zum regionalen Marktpotential verknüpft werden. Dies hilft Märkte zu bestimmen, wo noch ungenutztes Potenzial liegt.

Beispiel einer Potenzialanalyse mit RegioGraph

Marketing: Einzugsgebiete können mittels Strassen- und Wegnetz nach Entfernung oder Fahrtzeit effizient eingegrenzt werden.

Logistik: Das Strassen- und Wegnetz ermöglicht auch die optimale Planung von Routen. So können kürzere Zustellungszeiten erreicht werden und Logistikprozesse optimiert werden.

Standortmanagement: Ein GIS erleichterten auch die Planung von neuen Unternehmungsstandorten. Sind bei einer Expandierung verschiedene Standortmöglichkeiten in Planung, kann mittels GIS der Standort mit dem grössten Potential bestimmt werden. Der grosse Vorteil von Standortanalysen ist, dass bereits vor der Geschäftseröffnung oder Erweiterung Ihres Filialnetzes die Standortrentabilität geschätzt werden kann, um so maximale Absatzmöglichkeiten beim neuen Standort zu erreichen.

Beispiel einer Standortanalyse mit QGIS

White Spot Analyse: Bei dieser Form von Analyse wird der Umsatz eines Standortes basierend auf den räumlichen Gegebenheiten geschätzt. Dabei wird das Potenzial und die Kaufkraft in der näheren Umgebung des geplanten Standortes berücksichtigt. Die White Spot Analyse zeigt dann auf, wo es Gebiete gibt mit dem grössten Entwicklungspotenzial für die Standortplanung.

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